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2019.04. Startschwierigkeiten

Endlich konnten wir Ende März den Frühling spüren und die Reiselust wollte ausgelebt werden. Als erste Tour nahmen wir uns einen kleinen Abstecher nach Bad Bergzabern vor, um uns wieder mit der Technik und dem Handling unseres Wohnmobils vertraut zu machen. Total happy saßen wir wie die Könige in unserem fahrbaren Zuhause und freuten uns auf ein schönes Wochenende.

Am Stellplatz angekommen wollten wir zunächst Wasser auffüllen. Ordentlich wie wir sind, wurde zunächst in der Bedienungsanleitung geschaut, was alles nach dem Womo-Winterschlaf zu erledigen ist und danach gingen wir vor. Ein Plätschern unter dem Wohnmobil ließ uns aufhorchen. Na toll, da lief das Wasser gerade wieder heraus – aber an einer anderen Stelle, wo wir es einfüllten. Erfahrene Camper werden jetzt grinsen – ja dieser Fehler ist vermutlich jedem am Anfang passiert – wir wollten ihn auch nicht auslassen. Der Warmwasserboiler muss geschlossen und verriegelt werden, sonst läuft das Wasser eben wieder heraus. Das wissen wir aber erst seit jenem Tag.

Zunächst sind wir ganz entspannt nochmal Schritt für Schritt vorgegangen – mit dem gleichen Ergebnis. Nachdem uns zum dritten oder vierten Mal das Wasser unter dem Wohnmobil herausgelaufen war – und zwar restlos, wurden wir doch nervös. Wir fragten den einen und anderen Camper auf dem Stellplatz und bekamen abenteuerliche Vorschläge. Wir hatten zwar keine Ahnung, wussten aber im Hinterkopf, dass es eigentlich einfach sein muss.

So langsam wurde es dunkel und wir überlegten, wie wir weiter vorgehen. Wir beschlossen, dass eine Katzenwäsche aus dem mitgenommenen Trinkwasserkanister reichen musste und wir am anderen Morgen direkt zu unserem Händler fahren würden. Trotzdem war es schön, sich wieder im kuschelig engen Wohnmobil zu bewegen und wir verbrachten einen gemütlichen Abend. Am anderen Morgen machten wir uns zeitnah auf dem Weg. Bei unserem Händler war nur ein Mitarbeiter anwesend, der sich nur mäßig mit Wohnmobilen auskannte (es ist eine Fiat Werkstatt, die auch Wohnmobile verkauft). Diesen Kniff wusste er aber gottseidank und zeigte uns in welche Richtung man den Warmwasserboiler verschließt und mit welchem Knopf man den Boiler verriegelt. Tststs – so einfach…. Es klebt seitdem in der Bedienungsanleitung ein Zettel mit dieser Information.

Der Mitarbeiter war so nett, mit uns gemeinsam die nächsten Schritte zu gehen: Wasser einzufüllen und die Wasserhähne zu öffnen, damit die Pumpe die Leitungen füllen kann. Während wir ganz erleichtert waren und uns bei ihm bedankten, bemerkten wir, dass am Fußboden Wasser aus der Wand lief, hinter der sich das Bad befindet. Hääh, was ist das denn??? Der Mitarbeiter schaltete schnell: da muss die Armatur der Dusche defekt sein. Och manno, dass es so ist wie es ist – und gottseidank ist das gleich vor Ort bemerkt worden. Wir vereinbarten zeitnah einen Termin zur Reparatur.

Der nächste Ausflug führte uns zunächst auf den Stellplatz in Schwetzingen. Wir hatten am anderen Morgen ein ADAC-Sicherheitstraining mit dem Wohnmobil gebucht und wollten ausgeschlafen vor Ort sein.

Ich denke, wir sollten diesen Wunsch nicht mehr haben, denn irgendwie erfüllt er sich selten. Der Stellplatz in Schwetzingen liegt bei verschiedenen Einkaufsmärkten und die bekommen nachts Ware. Die Mitarbeiter, die Waren anliefern machen ihren Job und nehmen keine Rücksicht auf evtl. schlafen wollende Wohnmobilisten. Keine Ahnung, ob wir nur Pech hatten oder ob das dort immer so ist – wir waren dort nicht mehr. Trotz unruhiger Nacht waren wir gespannt darauf, was der neue Tag so bringen sollte.

Ein ADAC-Sicherheitstraining können wir wirklich sehr empfehlen. Zunächst wurden die Wohnmobile inspiziert. Ein Wohnmobil durfte gar nicht teilnehmen, weil die Reifen zu alt waren. Der Trainer hatte Sorge, dass bei den Bremsmanövern die Reifen platzen. Die Geschichte dahinter ist nicht schön. Die Eltern der Teilnehmerin hatten dieses Wohnmobil gebraucht gekauft und diese Reifen waren drauf. Vom Profil her noch ok, aber der Fachmann erkannte sie als uralt und porös.

Der Trainer schaute sich auch die Garagen und die Schränke in den Wohnmobilen an. Wurde alles so verpackt und verstaut, dass nichts zum gefährlichen Flugobjekt werden kann? Auch hier mussten ein paar Teilnehmer während des Sicherheitstrainings einige Sachen am Rand der Anlage parken. Immer wieder hatten wir ein paar theoretische Einlagen, bei denen uns anschaulich erklärt wurde, wie die Schwerkraft funktioniert und warum alles ordentlich verstaut werden soll. Ich will nur am Rande erwähnen, dass wir und unser Wohnmobil keinen Grund zur Beanstandung gegeben haben… *lach.

ADAC Sicherheitstraining
Gute Erklärungen beim Sicherheitstraining für Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne

Der praktische Teil war abenteuerlich und Helmuts größte Herausforderung war, eine Vollbremsung zu machen. Ich hatte mit dem PKW schon einmal ein Sicherheitstraining absolviert und hatte damals genau die gleiche Thematik – übrigens haben das wohl die meisten Teilnehmer. Auf alle Fälle machte es einen riesigen Spaß!

Zur Erholung nach diesem Tag gönnten wir uns noch einen Tag in der Therme in Schönborn. Da ist ein schöner Stellplatz dabei und unsere kleine Welt war sehr in Ordnung.

Ende April lösten wir einen Gutschein bei einem Enkel ein. Wir verschenken Gutscheine zum Geburtstag: einen Ausflug mit dem Wohnmobil mit Übernachtung – sofern sie das wollen natürlich. Da wir aufgrund Patchwork eine stattliche Anzahl von Enkeln haben, ist das ein schönes Geschenk für die Kinder. Wir nehmen sie übrigens nur einzeln und erst ab einem Alter von 6 Jahren mit. So haben wir alle etwas davon.

Wir besuchten einen Campingplatz in Lindenfels im Odenwald. Nach einem Rundgang auf dem Campingplatz wollten wir gemütlich das Abendbrot vorbereiten.

Campingplatz Lindenfels im Odenwald
Lindenfels im Odenwald

Es zogen ziemlich rasch dunkle Gewitterwolken auf und Helmut wollte noch schnell vor dem Essen duschen gehen. Er schaffte es nicht mehr, vor dem Gewitter wieder das Wohnmobil zu erreichen. Es platschte ein sehr heftiges Gewitter hernieder. Im Wohnmobil konnte man sein eigenes Wort nicht verstehen, weil der Regen so sehr drauf prasselte. Der Enkel saß mit großen Augen auf seinem Lieblingssitz und wusste nicht genau, ob er meine Begeisterung teilen oder Angst haben sollte. Helmut kam erst wieder, als der Regen nachließ und dann war der Kleine wieder entspannter. Wir hatten trotzdem einen schönen Abend und das Abenteuer Schlafen im Wohnmobil gefiel ihm sehr gut. Am anderen Tag brachten wir ein beeindrucktes Kerlchen nach Hause zurück. 

Für den Mai war die nächste größere Tour geplant und wir genossen die Vorfreude und die Planung und malten uns schon schöne Bilder in die Köpfe …